***** = Meisterwerk!
****0 = Hervorragend
***00 = Unterhaltsam
**000 = Mittelmäßig
*0000 = Mit Mühe im Kino geblieben!
00000 = Unterirdisch! -
Ich will mein Geld zurück
filminformer-Filmtipp des Monats April 2008:
Abgedreht
Originaltitel: Be Kind Rewind
USA 2007/ 101 min.
Regie: Michel Gondry.
Darsteller: Jack Black, Danny Glover, Mos Def, Mia Farrow, Melonie Diaz, Paul Dinello, Marcus Carl Franklin, Sigourney Weaver.
Die Story:Jerry (Jack Black) ist das, was man allgemein als Looser bezeichnen würde. Er lebt in einem Camper und macht am laufenden Band Blödsinn in dem kleinen Ort Passaic, umweit von New York. Dort scheint die Zeit still gestanden zu sein. Dass in der lokalen Videothek „Be Kind Rewind“ keine DVDs sondern nur vorsintflutliche Videokassetten verliehen werden, scheint die Kundschaft nicht weiter zu irritieren. Dennoch läuft das Geschäft schlecht und zu allem Überfluss sieht sich der alternde Besitzer Elroy Fletcher (Danny Glover) auch noch mit der Räumung bedroht. Durch einen Unfall löscht Jerry versehentlich alle Kassetten in dieser Videothek, in der sein Freund Mike (Mos Def) arbeitet. Irgendwie muss dieses Desaster wieder behoben werden, denn der abwesende Mr. Fletcher kommt in einer Woche zurück. Plötzlich haben die beiden die zündende Idee: für eine Kundin (Mia Farrow), die unbedingt den Film „Ghostbusters“ sehen möchte, drehen sie den Film kurzerhand einfach selbst nach - mit gerade zu haarsträubenden und rührenden Dilettantismus. Der Film wird in Anlehnung an den amerikanischen Begriff für Maßschneiderei „suited“ von den beiden „geschwedet“! Wider Erwarten schlägt der Film ein wie eine Bombe und die Nachfrage nach den Bändern steigt. Nun müssen neue Filme produziert werden. Zusammen mit den Bewohnern des Viertels drehen die beiden ihre eigenen Versionen von zahlreichen Filmklassikern nach. Über Nacht werden sie zu den Stars, sogar bis nach New York, und hauchen nicht nur der alten Videothek neues Leben ein...
Die Stars: In den Hauptrollen sind die komische Naturgewalt Jack Black ("Liebe braucht keine Ferien", "School of Rock", „King Kong“) und der Rapper Mos Def ("16 Blocks", "Per Anhalter durch die Galaxis"), der längst auch Hollywood erobert hat, sowie Altstar Danny Glover („Lethal Weapon - Zwei knallharte Profis I-IV“; „Saw“) zu sehen.
Der Regisseur: Mit dieser verspielten und herzerwärmenden Komödie bestätigt Oscar-Preisträger Michel Gondry nach der versponnenen Satire "Human Nature - Die Krone der Schöpfung", der clever-komplizierten Lovestory "Vergiss mein nicht!" (für die er einen Drehbuch-Oscar erhielt) und der bezaubernden romantischen Fantasie "Science of Sleep - Anleitung zum Träumen" das er einer der kreativsten Regisseure im internationalen Filmgeschäft ist.
filminformer-Bewertung: Dieser Film ist eine Liebeserklärung an den Zauber des Kinos und an die Menschen, insbesondere an die kleinen Leute, die sich gegen große Hindernisse stemmen. Michel Gondrys Film ist gleichzeitig eine anachronistische Hommage an die Videokassette, vor allem aber an ein Maß an Phantasie, dass im Mainstream-Kino nicht mehr oft zu finden ist. Gondry feiert hier die Wiederentdeckung der ureigenen Kreativität mit simpelsten Mitteln und bringt auf diese Weise seinen Zuschauern die Freude am Filmemachen nahe. Denn im Endeffekt ist es nur wichtig, sich auf die eigenen Ideen zu verlassen und sein eigenes Ding zu drehen – im wahrsten Sinne des Wortes. Ein großer Spaß, der zum selber“schweden“ animiert!
-jvg
Darsteller: Simon Pegg, Thandie Newton, Hank Azaria, Dylan Moran, Harish Patel, Matthew Fenton, India de Beaufort, Simon Day, Stephen Merchant, Ruth Sheen, Tyrone Huggins.
Die Story: Dass Dennis (Simon Pegg) ein paar Rettungsringe um die Hüften hat und beruflich absolut nichts gebacken kriegt, hätte Libby (Thandie Newton) ihm vielleicht noch verziehen. Als er sie aber am Hochzeitstag hochschwanger sitzen lässt, beschließt sie, den gemeinsamen Sohn Jake (Matthew Fenton) lieber allein aufzuziehen. Fünf Jahre später hat Dennis erkannt, dass er ohne Jake und Libby zwar ungebunden, aber auch extrem unglücklich ist. Um den größten Fehler seines Lebens ungeschehen zu machen, begeht er den zweitgrößten Fehler seines Lebens: Er fordert Libbys neuen Verlobten, den smarten und überaus sportlichen Börsen-Broker Whit (Hank Azaria), zum Duell vor laufenden TV-Kameras – beim Wohltätigkeits-Marathon-Lauf quer durch London.…
Die Stars: Simon Pegg (“Star Trek”; “Shaun of the Dead”; “Death Proof”; “Planet Terror”), Thandie Newton (“L.A. Crash”; “Mission:Impossible II”; “Menschenkkind”) und Hank Azaria (“The Simpsons”; “Voll auf die Nüsse”; “The Birdcage”).
Der Regisseur: David Schwimmer liefert mit dieser Komödie sein Debüt als Regisseur ab. Bekannt wurde Schwimmer als Star der amerikanischen Kultserie „Friends“ (Dr. Ross Geller).
filminformer-Bewertung: Das Drehbuch wurde ursprünglich von Comedian Michael Ian Black für den Schauplatz New York entwickelt. Dessen Regiedebüt "Blind Wedding - Hilfe, sie hat ja gesagt" variiert ebenfalls das Hochzeitsthema. Der Umzug in die britischen Niederungen des Humors hat dem Drehbuch gut getan. In seinem Regiedebüt zeichnet „Friends“-Star David Schwimmer einige exzentrische Charakterskizzen, unter denen ein indischer Vermieter, vor allem aber Dennis' lakonischer und mit feinstem britischem Humor ausgestatteter Freund Gordon den besten Eindruck hinterlassen. Dialogwitz ist vernehmbar, tritt aber zurück hinter einer recht braven und moralischen Familienkomödie mit seltenen Annäherungen ans Derbe. Dennoch kann man den Film eher als gelungen bezeichnen, auch wenn er nicht gerade die Mutter aller Komödien ist. Besser als das, was im Moment auf dem deutschen Filmmarkt in der Abteilung Komödie produziert wird, ist er alle Mal!
-jvg
Darsteller: Max Riemelt, Katja Riemann, Armin Rohde, Anneke Kim Sarnau, Stephan Kampwirth, Charly Hübner, Matthias Klimsa, Uwe Rohde, Dietmar Mues, Hildegard Lena Kuhlenberg, Sonia Serrano.
Die Story: Arnold (Max Riemelt) ist ein ziemlich außergewöhnlicher junger Mann. Beschützt von seiner Mutter Ida (Katja Riemann) und deren langjährigem Verehrer, dem Landarzt Emil (Armin Rohde), gilt er in seinem Heimatdorf als Außenseiter. Arnold konstruiert aus Schrott Flugmaschinen, die ihn in seine interstellare Heimat - Gliese 581 - bringen sollen. Schließlich kann auch Mutter Ida nicht verhindern, dass er in die psychiatrische Abteilung des Landeskrankenhauses eingewiesen wird. Dort will die junge Ärztin Wanda (Anneke Kim Sarnau) über seinen originellen Fall promovieren, wird durch Arnolds elektrostatischen Fähigkeiten aber gründlich verwirrt. Je näher sie ihn kennen lernt, desto mehr kommen nicht nur ihre Gefühle durcheinander, sondern auch ihr wissenschaftliches Weltbild: Ist Arnold nur ein "seltsamer Heiliger", oder könnte das Unmögliche möglich sein…
Die Stars: Katja Riemann („Das wahre Leben“, „Ein fliehendes Pferd“; „Bandits“; „Der bewegte Mann“), Armin Rohde („St. Pauli Nacht“; „Kleine Haie“; „Der bewegte Mann“) und Max Riemelt („Napola“; „Lauf um Dein Leben – Vom Junkie zum Ironman“)
Der Regisseur: Sommerliche Dramödie von Schauspieler, Regisseur und Ex-Soap-Star Hardi Sturm („Unter uns“; "Nachtasyl"; „Feuer“).
filminformer-Bewertung: Die mit klingenden deutschen Namen wie Max Riemelt, Katja Riemann und Armin Rohde veredelte Dramödie um einen Außenseiter, der sich für ein Alien hält, orientiert sich an US-Vorbildern wie "K-Pax" oder "Starman". Regisseur und Drehbuchautor Hardi Sturm gibt dabei dem Märchenhaft-Phantastischen deutlich den Vorzug vor dem Realistisch-Plausiblen. Das bedeutet den Verzicht auf eine auch nur annähernd authentische Darstellung einer Psychiatrie, die als Hort schräger Vögel präsentiert wird. Aber solche Ungenauigkeiten sind kalkuliert, denn was zählt, sind Romantik und Poesie nach Art gewisser US-Vorbilder, wenn sie auch nicht gerade subtil unterbreitet oder mit so großer Routine wie die Originale abgewickelt werden. Dennoch ausgezeichnet mit dem Volkswagen-Drehbuchpreis 2007. Mit der filmischen Umsetzung hat es leider ein bisschen sehr gehapert. Auch dies ist dann doch wohl eher eine Produktion, die ins Privat-TV gehört – jede Werbeunterbrechung wäre eine Erlösung!
-jvg
Darsteller: Laura Linney, Philip Seymour Hoffman, Philip Bosco, Peter Friedman, Gbenga Akinnagbe, Cara Seymour, Tonye Patano, Guy Boyd, Debra Monk.
Die Story: Seit vielen Jahren haben Wendy Savage (Laura Linney) und ihr Bruder Jon (Philip Seymour Hoffman) kaum Kontakt zu ihrem Vater. Sich selbst haben sie auch immer mehr aus den Augen verloren. Doch als Lenny Savage (Philip Bosco) im exklusiven amerikanischen Rentnerparadies Sun City Symptome einer fortschreitenden Demenzerkrankung zeigt, zwingt das die Geschwister, sich bitteren Kindheitserinnerungen und einer unangenehmen Aufgabe zu stellen. Jetzt müssen sie sich um einen Mann kümmern, der sie schlecht behandelt und im Stich gelassen hat. Zerrissen zwischen Verachtung und Mitleid suchen sie ein Pflegeheim für den Vater. Was sie finden ist ein trister Kompromiss. Was sie erleben ist eine neue Erfahrung, die die Hilflosigkeit eines alten Mannes, aber auch die seiner Kinder zeigt. Die Konfrontation mit dem körperlich-geistigen Verfall lässt Wendy und Jon ihr Leben und die Beziehung zum Vater überdenken. Manche Wunden verheilen, andere brechen neu auf. Sie können nicht jede Distanz überwinden, aber sie finden in der gewonnenen Nähe zueinander Trost für die Zukunft...
Die Stars: Laura Linney ("Kinsey", "You Can Count On Me") erhielt in diesem Jahr für ihre Darstellung der Wendy Savage eine Oscar-Nomminierung. Mit von der Partie ist Oscar-Preisträger Philip Seymour Hoffman („Capote“; „Boogie Nights“; „Magnolia"; „Der Krieg des Charlie Wilson“).
Die Regisseurin: Bereits in ihrem Debüt „Hauptsache Beverly Hills" verknüpfte Drehbuchautorin und Regisseurin Tamara Jenkins das Komische mit dem Tragischen.
filminformer-Bewertung: Mit ihrem zweiten Kinofilm, der sich mit den Tabuthemen Altern der Eltern und Missbrauch auseinandersetzt, schafft Tamara Jenkins es wieder ernsten Themen einen gewissen surrealen Humor abzuringen. Der Film stellt unangenehme Fragen über den Umgang mit dem Sterben, gibt aber auch Antworten zum Leben. Jenkins kommt ihren Figuren sehr nahe und bringt ihre beiden brillanten Hauptdarsteller Laura Linney und Philip Seymour Hoffman mit nuancierten Darstellungen zum glänzen. In diesem ungewöhnlichen Familienfilm der von Distanz erzählt, halten sich tiefe Gefühle und filigraner Humor die Waage. Wer diese Erfahrung bereits mit den eigenen Eltern gemacht hat, wird sich oft beim zustimmenden Nicken im Kino ertappen. Für alle anderen ist dies ein Film, der zwischen Lachen und Unerträglichkeit hin- und herpendelt.
-jvg
Darsteller: Max Riemelt, Jasmin Schwiers, Uwe Ochsenknecht, Axel Stein, Robert Gwisdek, Ismail Deniz, Udo Schenk, Leslie Malton, Maxi Warwel, Ingo Naujoks, Adrian Can, Numan Acar.
Die Story: Mitte der Neunziger Jahre erzielt ein völlig unbekannter Deutscher Top-Platzierungen im härtesten Wettkampfsport der Welt: dem "Ironman"-Triathlon. Dann kommen Gerüchte um seine Vergangenheit auf. Andreas Niedrig (Max Riemelt) outet sich: Er war rauschgiftsüchtig, ein Junkie, immer auf der Suche nach dem Kick und bereit, dafür zu stehlen und zu betrügen. Als er von seiner Frau (Jasmin Schwiers) und seiner kleinen Tochter verlassen wird, ist Andreas ganz unten. Erst zu diesem Zeitpunkt beschließt Niedrig, sein Leben zu ändern. Doch noch liegt ein sehr weiter Weg vor ihm und seinem Trainer (Uwe Ochsenknecht)...
Die Stars: Max Riemelt („Napola“; „Up! Up! To The Sky“) und Uwe Ochsenknecht („Männer“; „Luther“; „Erleuchtung garantiert“)
Der Regisseur: Adnan G. Köses Erstling erzählt die Geschichte des Triathleten und Ironman Andreas Niedrig, der sich aus den Qualen seiner Abhängigkeit heraus ganz nach oben kämpft.
filminformer-Bewertung: Max Riemelt – die Zweite! Der junge Mann hat zur Zeit scheinbar gerade einen Lauf als meistgebuchter deutscher Jungschauspieler. Dabei sollte er vielleicht langsam mal über Klasse statt Masse nachdenken. Von den beiden Riemelt-Filmen, die im April herauskommen, ist dies der bessere. Der Film erzählt von Verzweiflung und Glück, von Versagen und Hoffnung und einer Liebe, die den unglaublichen Sieg über die Tücken des Lebens und über sich selbst möglich macht. Nach der wahren Geschichte des in den 90ern erfolgreichen Triathleten Andreas Niedrig wurde dieses Biopic als eine Art moderne Variation von „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ inszeniert. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger liefert „Lauf um Dein Leben“ allerdings das passende Happy End, das den Kinoabend etwas behaglicher beschließt. Leider ist der Film sehr TV-gerecht gemacht und passt eigentlich auch besser in den kleinen Kasten, als auf die große Leinwand.
-jvg
Darsteller: Lucas Gregorowicz, Wotan Wilke Möhring, Filip Peeters, Martin Semmelrogge, Justus von Dohnányi, Jan Sosniok, Anna Dereszowska, Lisa Potthoff, Charly Hübner.
Die Story: Weil er davon träumt, mal was richtig Authentisches zu schreiben, macht sich der mittelprächtig begabte und schüchterne Groschenromanautor Christoph (Lucas Gregorowicz) an Dominik (Wotan Wilke Möhring) ran, seines Zeichens Hundeausführer der Düsseldorfer Kiezgröße Chico und Türsteher mit großer Klappe. Als Christoph per Zufall zum Mitwisser eines vermeintlichen Mordes von Chico wird, steckt er plötzlich viel tiefer im Milieu drin als ihm lieb ist…
filminformer-Bewertung: Mit seinem im Düsseldorfer Kiez-Milieu angesiedelten Buddy-Movie knüpft Autor und Regisseur Christian Zübert an „Lammbock" an. Dabei gelingen ihm zu mindest die griffigen, lakonischen Dialoge und die Schilderung der langsamen Annäherung des gegensätzlichen Protagonisten-Paares, gespielt von "Lammbock"-Held Lucas Gregorowicz und Wotan Wilke Möhring („Gegenüber“; „Video Kings“). "Hardcover" ist ein klassisches Buddy Movie, das weniger von seiner spannenden Story lebt als von der Performance zweier Typen, die sich anfangs nicht ausstehen können, nach und nach aber Sympathien füreinander entdecken und schließlich sogar dicke Freunde werden. Während Gregorowicz seine Sache als linkischer Antiheld ganz gut macht, stößt der vielbeschäftigte Möhring (zuletzt "Videokings" und "Nichts als Gespenster") an seine darstellerischen Grenzen und kann seiner Figur kaum Konturen verleihen. Klares Beispiel dafür, das die deutsche Abteilung Komödie gerade einen ziemlichen Durchhänger hat.
-jvg
Mitwirkende: Mick Jagger, Keith Richards, Charlie Watts, Ron Wood, Bill Clinton, Hillary Clinton, Christina Aguilera.
Die Story: Im Herbst 2006 geben die Rolling Stones zwei Konzerte im New Yorker Beacon Theatre. In der fast intimen Atmosphäre des alten Theaters wird noch einmal klar, warum Mick Jagger, Keith Richards, Ron Wood und Charlie Watts als Legenden gelten. Vor einem begeisterten Publikum, zu dem auch Hillary und Bill Clinton gehören, performen die Stones ihre Welthits ebenso wie weniger bekannte Songs. Gastauftritte von Christina Aguilera, der Blues-Legende Buddy Guy und Jack White ("White Stripes") machen den Abend unvergesslich.
filminformer-Bewertung: Nach dem Oscar-Gewinn für "Departed - Unter Feinden" schwenkt Regisseur Martin Scorsese die Kameras auf die erfolgreichste Rockband der Welt: Die Rolling Stones. Mit seinem Film beweist er nicht nur seine Meisterschaft als Regisseur. „Shine a Light“ ist auch ein Gipfeltreffen der besten Kameramänner und -frauen Hollywoods, die das Konzert aus jedem denkbaren Blickwinkel festhalten. Die brillante Tonspur vermittelt das Gefühl, als stünde man mittendrin. Das Erlebnis ist unmittelbarer und besser als ein Konzertbesuch, da man mitten auf der Bühne steht.
-jvg
Die Story: Der 15-jährige Tim (Jimmi Blue Ochsenknecht) ist, weil sein Vater (Uwe Ochsenknecht) Pilot ist, schon etliche Male umgezogen. Nun lebt er bei der Oma auf einer Nordseeinsel. Dort verliebt er sich in Vic (Sonja Gerhard), die ist jedoch in festen Händen von Reichenschnösel Lars. Doch der Außenseiter gibt - allen Hindernissen zum Trotz - nicht so schnell auf.
filminformer-Bewertung: "Wilde Kerle"-Jungstar Jimi Blue Ochsenknecht und Entdeckung Sonja Gerhard sind die Helden einer Feelgood-Romanze um erste Liebe von den "Wilden Kerle"-Produzenten SamFilm. Die Versatzstücke der Story sind wirklich nicht neu und es ist mehr als fraglich, ob der Charme der Hauptdarsteller bei solch einer altbackenen Machart beim jungen Zielpublikum die gewünschte Wirkung erzielt.
-jvg
Darsteller: Maxim Mehmet, Andreas Schmidt, Oliver Bröcker, Jona Mues, Martin Brauer, Susanne Lothar, Livia S. Reinhard, Susanne Bormann, Anna Fischer, Rocko Schamoni, Heinz Strunk.
Die Story: Heinz Strunk (Maxim Mehmet) hat's wahrlich nicht leicht im Leben. Aufgewachsen mit einer schwerkranken, depressiven Mutter (Susanne Lothar) und neben einer suizidgefährdeten, fettleibigen Nachbarin im tristen Hamburger Arbeiterviertel Harburg muss sich der junge Mann mit einer Akne herumplagen, die seinen Körper komplett mit hässlichen Eiterpusteln übersät. Doch wenigstens wurde Heinz von der Muse geküsst. Als talentierter Saxophonspieler landet er bei der Tanzkapelle "Tiffanys" und wirft fortan unter der Regie des eigensinnigen Bandleaders Gurki (Andreas Schmidt) auf Schützenfesten und Dorfhochzeiten seine musikalischen Perlen vor die Säue, sprich, vor’s alkoholisierte Publikum. Und während das Volk nach Schlager-Schmankerln wie "An der Nordseeküste" oder "Polonaise Blankenese" lechzt, bastelt der scheue Heinz an seiner Karriere als Musikproduzent. Erfolglos. Bis eines Tages die kesse Jette (Anna Fischer) in sein Leben tritt…
filminformer-Bewertung: Eine melancholisch-schräge Coming-of-Age-Story mit überaus skurrilem Figurenarsenal ist diese Adaption der Jugenderinnerungen der Hamburger Kultfigur Heinz Strunk. Mit über 250.000 verkauften Exemplaren erlangte Heinz Strunks "ziemlich" autobiografischer Roman Kultstatus und wurde zum Besteller. Nach dem Buch, dem Hörbuch und einer Musical-Version entstand im Frühjahr 2007 der Kinofilm von Regisseur und Drehbuchautor Christian Görlitz (Grimmepreis für "Freier Fall"). Gelungen ist insbesondere die erschreckend detailgetreue Schilderung von ländlichen Festlichkeiten und die Wiedergabe des 80er-Jahre-Zeitkolorit sowie die begnadete schauspielerische Leistung von Andreas Schmidt.
-jvg
Mitwirkende: Thomas Haemmerli, Erik Haemmerli, Bruna Haemmerli, Jörg Haemmerli, Isolde Meurer von Infeld, Mark Divo, Ajana Calugar, Ariel Burt.
Die Story: Wie sollen und dürfen Kinder mit dem Nachlass ihrer Mutter umgehen? Thomas Haemmerli erreicht die Nachricht vom Tod seiner Mutter an seinem vierzigsten Geburtstag. Der nächste Schock ist die komplett vermüllte Wohnung der Verstorbenen, die offensichtlich über Jahrzehnte eine Unmenge an gebrauchten und wertlosen Dingen angesammelt hat. Was folgt, ist eine der furiosesten Aufräumaktionen in der Geschichte des Familienfilms. Einen Monat lang räumen Thomas und sein Bruder Erik den Nachlass ihrer Mutter auf und legen unter all dem Müll ihre eigene Familiengeschichte frei...
filminformer-Bewertung: Aus alten Super-8-Aufnahmen entsteht eine kuriose Familiensaga, in der Baronessen und Grafen, Schürzenjäger und Festnudeln sowie der junge Kofi Annan eine Rolle spielen. Schonungsloser als sie es sich vielleicht gewünscht hätte, erzählt Thomas Haemmerli die Lebensgeschichte seiner Mutter und beantwortet damit die Frage, was die Eltern den Kindern, vor allem wenn sie Filmemacher sind, hinterlassen sollten, auf eine sehr humorvolle und ironische Weise - nämlich besser nichts!
-jvg