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 07.02.2008
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***** = Meisterwerk!
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Ich will mein Geld zurück
filminformer-Filmtipp des Monats Februar:

Der Krieg des Charlie Wilson
Originaltitel: Charlie Wilson's War
USA 2007/ 102 min.
Regie: Mike Nichols.
Darsteller: Tom Hanks, Julia Roberts, Philip Seymour Hoffman, Amy Adams, Ned Beatty, Emily Blunt, Rachel Nichols, Shiri Appleby, Erick Avari, Jud Tylor.
 
Die Story: Ein eher für seinen ausschweifenden Lebensstil bekannter Kongressabgeordneter, ein abtrünniger CIA-Agent und eine texanische Jetset-Lady standen hinter der wahrscheinlich größten und erfolgreichsten Geheimoperation der Geschichte. Nach außen wirkt Charlie Wilson (Tom Hanks) wie ein sorgloser Playboy, doch hinter der Gute-Laune-Fassade verbergen sich ein genialer Verstand und ein großes Herz für Außenseiter. Als ihm seine Freundin und Vertraute Joanne Herring (Julia Roberts) rät, sich hinter den Kulissen auf die Seite der Freiheitskämpfer im russisch besetzten Afghanistan zu schlagen, beginnt in den frühen 1980er Jahren ein überaus kurioses Kapitel des Kalten Krieges. Das ungewöhnliche Trio Charlie, Joanne und Gust (Philip Seymour Hoffman) reist um die Welt und bildete aus Pakistanis, Ägyptern, Israelis und Saudis, aus Politikern, Waffenhändlern und einer Bauchtänzerin eine noch viel ungewöhnlichere Allianz. Ihr Erfolg dabei ist bemerkenswert - die geheime Finanzierung des afghanischen Widerstands gegen die sowjetische Armee steigt von jährlich 5 Millionen auf eine Milliarde Dollar, und dass sich die Rote Armee schließlich aus Afganistan zurückzog, lässt sich getrost auch als Charlie Wilsons Verdienst bezeichnen. Doch wenn Bauern sowjetische Kampfhubschrauber abschießen können und die finanzielle Unterstützung auf 1.000 Millionen Dollar hochschraubt wird, ist die Saat ausgebracht, aus der schließlich der Terror der Taliban keimt, denn nach dem Krieg war schon eine Million Dollar für neue Schulen den Amerikanern zuviel Geld...
 
Die Stars: Die drei Oscar-Preisträger Tom Hanks („Philadelphia“; „Forrest Gump“), Julia Roberts („Erin Brokowich“; „Pretty Woman“), Philip Seymour Hoffman („Capote“; „Magnolia“) glänzen in dieser großartigen Sartire.
 
Der Regisseur: Der 1931 in Berlin geborene Regie-Altmeister Mike Nichols erhielt 1967 den Regie-Oscar für „Die Reifeprüfung“ mit Dustin Hoffman. Weitere Oscar-nominierte Filme von ihm sind „Wer hat Angst vor Virginia Woolf“, „Silkwood“, „Die Waffen der Frauen“ und „Was vom Tage übrig blieb“.
 
filminformer-Bewertung: Wie schon in "Mit aller Macht" gelingt Mike Nichols mit einer Adaption eines Sachbuchbestsellers eine Satire, die unterhaltsam die Mechanismen und Fallstricke der Politik zeigt. Ein geistreiches und überaus amüsantes Spiel auf dem Schachbrett der Weltpolitik. Farbenfrohe Figuren, historische Bedeutung und feinste Hinterhofdiplomatie - nur die besten Zutaten für ein raffiniertes Kinoereignis. Ein listiges Spionageabenteuers mit wahrem Fundament. Vor und hinter der Kamera mit Qualität besetzt, zeigt Nichols' intelligenter, amüsanter Film, wie Politik gemacht wird, wie Dogmatismus trotz guter Absichten katastrophale Konsequenzen haben kann. Hanks ist das Herz, ein gutgläubiger Patriot und cleverer Manipulator, der von gewaltigen Ereignissen überrollt wird. Nichols' Sympathien für seine charismatische Hauptfigur sind offensichtlich, aber blinde Heldenpflege betreibt er dank Hoffmans Rolle als kritischer Kommentator nicht.
–jvg
Bewertung: ****0
Deutschlandstart: 7.2.2008
 
Verleih: Universal
 
 
 
 
Märzmelodie
Deutschland 2007 / 89 min.
Regie: Martin Walz.
Darsteller: Alexandra Neldel, Jan Hendrik Stahlberg, Gode Benedix, Inga Busch, Gedeon Burkhard, Jana Pallaske, Günther Maria Halmer, Veronika Nowak-Jones, Andreja Schneider.
 
Die Story: Anna (Alexandra Neldel) ist Grundschullehrerin und nervlich ein wenig derangiert. Die Schüler machen mit ihr, was sie wollen. Thilo (Jan Henrik Stahlberg) ist Schauspieler – hauptsächlich allerdings auf seiner Visitenkarte. Um Geld zu verdienen, verkauft er in einem Callcenter Wein, oder besser: er versucht es. Eines Tages spielen die gemeinsamen Freunde Valerie (Inga Busch) und Moritz (Gode Benedix) Schicksal und bringen die beiden zusammen. Doch auch das läuft schief: Anna bekommt einen kleinen Nervenzusammenbruch und Thilo – verliebt sich! Hals über Kopf! Sie müssen jedoch erst ihre eigenen Probleme lösen, ihrer Wirklichkeit ins Auge sehen, sich eingestehen, dass sie etwas in ihrem Leben verändern müssen. Und so ganz allmählich machen sich Anna und Thilo auf den Weg zu sich selbst und zueinander, denn mit Liebe und Musik schreibt das Leben die schönsten Geschichten...
 
Die Stars: Alexandra Neldel spielte seit 1996 in diversen TV-Soaps mit, zuletzt in „Verliebt in Berlin“. Im Kino sah man sie in Filmen wie „Bang Boom Bang“, „Barfuss“ oder „Meine schöne Bescherung“. An ihrer Seite spielen Jan Hendrik Stahlberg („Muxmäuschenstill“), Gedeon Burkhard („Kleine Haie“) oder Jana Pallaske („alaska.de“).
 
Der Regisseur: Der 1964 in Zürich geborene Schauspieler, Drehbuchautor und Regisseur Martin Walz wurde bei uns bekannt durch Filme wie „Das Kondom des Grauens“, „Paradiso – Sieben Tage mit sieben Frauen“ oder „Liebe Lügen“.
 
filminformer-Bewertung: Lieder können Gefühle beizeiten schöner ausdrücken als das schnöde gesprochene Wort. Nicht zuletzt deswegen gibt es sowohl das Musical-Genre als auch zahllose Filme, in denen Figuren selbst einen Song intonieren, um ihre Seelenlage widerzuspiegeln. Jeder hat sie, die Szenen und Situationen seines Lebens, die er mit einer besonderen Musik, einer Melodie verbindet. Die erste Liebe, die Trennung, Siege, Krisen und Niederlagen und die Songs dazu. Regisseur Martin Walz hat die Lieder in Gedanken konsequent weitergeführt und lässt seine Figuren im Film nun nicht nur reden, sondern auch singen. Die Protagonisten interpretieren in jeder Situation die passenden Lieder. Das Besondere daran: Sie singen nicht selbst, sondern die Originalsongs von deutschen Rockgrößen wie Nena, Udo Lindenberg, Rio Reiser oder Element of Crime werden den Darstellern in den Mund gelegt. Die Liedtexte passen, als wären sie Teil des ganz normalen Dialogs. Sie fügen sich nahtlos in das Gespräch, als würden sie gerade hier entstehen oder seien nur für diesen einen Moment gemacht. Das ist nichts wirklich Neues, aber dennoch ganz hübsch anzusehen, auch wenn die Story ein wenig dünn ist. Dennoch eine nette, frühlingsleichte Kinospielerei, in der Berlin richtig klasse aussieht!
-jvg      
Bewertung: ***00
Deutschlandstart: 7.2.2008
 
Filmverleih: X-Verleih
 
 
 
Mein Freund, der Wasserdrache
Originaltitel: The Water Horse: Legend of the Deep
USA 2007 / 111 min.
Regie: Regie: Jay Russell.
Darsteller: Alex Etel, Emily Watson, Ben Chaplin, David Morrissey, Craig Hall, Joel Tobeck.
 
Die Story: Beim Muschelsuchen am Ufer des schottischen Loch Ness findet der kleine Angus (Alex Etel) im Jahr 1941 einen merkwürdigen Gegenstand, der einem großen Ei ähnelt. Ohne zu wissen, um was genau es sich dabei handelt, nimmt Angus das Objekt mit nach Hause und versteckt es im Schuppen. Am nächsten Morgen macht der Junge jedoch eine überraschende Entdeckung: Aus dem eiförmigen Ding ist eine kleine Kreatur geschlüpft! Angus beginnt sofort damit, das stets hungrige Tierchen liebevoll aufzupäppeln und tauft seinen neuen, sanftmütigen Freund auf den Namen Crusoe. Rasch wächst der quirlige kleine Kerl zu einem großen Wasserdrachen heran, einem Fabelwesen, das man in Schottland eigentlich nur aus Mythen und Legenden kennt - und macht es Angus damit immer schwerer, ihn im Haus vor seiner Mutter (Emily Watson) und den übrigen Bewohnern zu verbergen. Angus muss Crusoe also notgedrungen wieder zurück zum Loch bringen und setzt ihn damit ohne es zu ahnen einer großen Gefahr aus, denn andere sehen die Meereskreatur als Bedrohung an. Doch Angus lässt nichts unversucht, um seinen treuen Freund zu beschützen und sein Geheimnis zu bewahren…

Die Stars: An der Seite von Alex Etel ("Millions") spielen in den Hauptrollen Emily Watson ("Breaking the Waves", "Gosford Park"), Ben Chaplin ("Stage Beauty", "Der schmale Grat") und David Morrisey ("Entgleist").

Der Regisseur: Jay Russell („Im Feuer“; „Bis in alle Ewigkeit“; „Mein Hund Skip“; „Mit Volldampf nach Chicago“) stellt hiermit seinen fünften Spielfilm vor.

filminformer-Bewertung: Basierend auf dem Kinderbuchklassiker von Dick King-Smith („Ein Schweinchen namens Babe“) erzählt der Film eine ebenso berührende wie zeitlose Geschichte, die seit Generationen die Fantasie vieler Menschen beflügelt: Die Legende des Seeungeheuers von Loch Ness. Vor der stimmungsvollen Kulisse schottischer Seenlandschaften entstand unter der Regie von Jay Russell und produziert von den Machern von "Die Chroniken von Narnia" ein fantasievolles und zu Herzen gehendes Abenteuer über die Kraft der Freundschaft. Das mit einem Oscar ausgezeichnete Produzenten- und Special-Effects-Team der "Herr der Ringe“-Trilogie sorgte dafür, dass im Rechner uud auf der Leinwand eine uralte Legende eindrucksvoll zu neuem Leben erwacht.

-jvg      
Bewertung: ***00
Deutschlandstart: 7.2.2008
Filmverleih: Sony

 

 
 
Das Waisenhaus
Originaltitel: El Orfanato
Mexiko / Spanien 2007 /  102 min.
Regie: Juan Antonio Bayona.
Darsteller: Belén Rueda, Fernando Cayo, Roger Príncep, Geraldine Chaplin, Mabel Rivera, Montserrat Carulla, Andrés Gertrúdix.
 
Die Story: Laura (Belén Rueda) kehrt mit ihrem 8-jährigen Sohn Simon an den Ort zurück, an dem sie aufgewachsen ist: ein verlassenes Waisenhaus, das sie nun zusammen mit ihrem Mann Carlos (Fernando Cayo) wiedereröffnen möchte. Gut gestimmt macht sie sich ans Werk, einzig ihr kleiner, aidskranker Sohn Simón (Roger Príncep) bereitet ihr Probleme. Häufig berichtet er seinen Eltern von seinen unsichtbaren Freunden, insbesondere ein gewisser Tomas besucht ihn häufig, so berichtet er zumindest. Argwöhnisch versucht Laura das Rätsel zu lösen, doch zunächst scheint es sich bei Simón lediglich um ein Kind mit viel Fantasie zu handeln. Imaginäre Spielkameraden sind bekanntlich keine Seltenheit. Als jedoch die merkwürdige alte Frau Benigna (Montserrat Carulla) auftaucht und sich nachts auf dem Gelände des Waisenhauses herumtreibt, wird die Angelegenheit immer verzwickter. Auf dem Geburtstag ihres Sohnes kommt es zu einer Attacke durch Tomas, einem entstellten Jungen, der tatsächlich existierte und sein Leben lang gehänselt wurde und sein Antlitz hinter einer Maske verbarg, bis er nach einem Streich anderer Kinder in einer Höhle für immer verschwand. Das gleiche Schicksal droht auch Simón, der sich zum Meer aufmachte und nun vermisst wird. Laura macht diese Geister dafür verantwortlich und begibt sich auf die Spur dreier schrecklicher Tragödien: Zwei vergangener und ihrer eigenen…
 
Der Star: Für diesen Film erhielt die 1965 in Madrid geborene Belén Rueda den Preis als beste Schauspielerin auf dem Barcelona Filmfestival. In deutschen Kinos konnte man sie in dem mit dem Oscar ausgezeichneten Film „Das Meer in mir“ sehen.
 
Der Regisseur: Der außergewöhnliche Suspense-Thriller des Regie-Debütanten Juan Antonio Bayona konnte in seinem Entstehungsland Spanien das beachtliche Einspielergebnis von 5,9 Millionen Euro in weniger als einer Woche Spielzeit verbuchen
 
filminformer-Bewertung: Juan Antonio Bayona ist ein formal bemerkenswerter und angenehm altmodischer Gruselfilm gelungen, Nie überwiegt der pure Schock, es ist die Art, wie die einzelnen, aus geheimnisvollen Kräften resultierenden Eindrücke aufeinander aufbauen und zusammenwirken und in den Alltag einbrechen. Dies löst ein wohliges Erschaudern aus. „Das Waisenhaus“ ist kein gewöhnlicher, mit übernatürlichen Elementen ausgeschmückter Thriller, sondern besitzt die Intensität und das Überraschungsmoment, um den Zuschauer voll und ganz in den Bann zu ziehen, ihn zu schockieren und zu bewegen und so direkt an Lauras Schicksal partizipieren zu lassen. Intelligent und überraschend ist vor allem das Ende. Produziert wurde der Film von Mystery-Spezialist Guillermo del Toro ("Pans Labyrinth", "Hellboy", "Blade 2"). Für Freunde des Genres ist Juan Antonio Bayonas Erstling absolut empfehlenswert.  
-jvg
Bewertung: ****0                           
Deutschlandstart: 14.2.2008
 
Verleih: Senator
 
 
There will be Blood
USA 2007/ 158 min.
Regie: Paul Thomas Anderson.
Darsteller: Daniel Day-Lewis, Paul Dano, Ciarán Hinds, Kevin J. O’Connor, Dillon Freasier, Colleen Foy.
 
Die Story: Kalifornien, zu Beginn des 20. Jahrhunderts: Clever, gerissen und skrupellos setzt sich Daniel Plainview (Daniel Day-Lewis) an die Spitze des gerade einsetzenden Erdölbooms. Durch einen Tipp erfährt er von einem riesigen, nicht erschlossenen Ölfeld, das sich unter der Farm der Familie Sunday in der Kleinstadt Little Boston befindet. Wie immer will er den Farmern das Land billig abkaufen, das Öl fördern und weiterziehen. Doch dieses Ölfeld wird zu seinem Schicksal. Denn obwohl sie seinem Vorhaben erst zustimmen, stellen sich die Sundays Plainview im Laufe der Zeit immer mehr in den Weg, allen voran Sohn Eli (Paul Dano), der fanatische Laienprediger der Gemeinde. Der Öl-Multi Standard Oil treibt Plainview in die Enge, Unglücksfälle überschatten die Bohrarbeiten. Schließlich sind es zwei Katastrophen in Plainviews eigener Familie, die den Einzelgänger selbst, seine engsten Mitstreiter und die ganze Stadt mehr und mehr in den Untergang treiben.
 
Die Stars: Oscar-Preisträger Daniel Day-Lewis (“Mein linker Fuß”; “Gangs of New York") (erhielt für diesen Film bereits den Golden Globe) und Paul Dano ("Little Miss Sunshine"; „Fast Food Nation“) sind die Hauptdarsteller in diesem Drama.
 
Der Regisseur: Bekannt wurde Paul Thomas Anderson mit „Boogie Nights“. Anschließend drehte er den Berlinale-Gewinner „Magnolia“ und den sehr schrägen „Punch Drunk Love“.
 
filminformer-Bewertung: Nachdem Paul Thomas Anderson im Jahr 2000 mit "Magnolia" den Goldenen Bären gewonnen hat, ist er mit seinem neuen Film erneut auf der diesjährigen Berlinale im Wettbewerb vertreten. Für Autorenfilmer Anderson markiert das ambitionierte Epos, das eine all-amerikanische Aufstiegsstory mit parallelem innerlichem Zerfall ihres Protagonisten skizziert, seine erste Adaption eines fremden Stoffes. Als Vorlage diente ihm der 1927 veröffentlichte Roman "Öl!" von Upton Sinclair, der die Erfolgsgeschichte eines fiktiven Ölbarons schildert. Anderson greift nur den Rahmen des vor allem um die Aufklärung über politische und gesellschaftliche Abläufe bemühten Werks auf und macht daraus einen völlig eigenen Stoff über innere Verwahrlosung. Oscar-Preisträger Daniel Day-Lewis als obsessiver Unternehmer auf der einen und Paul Dano als machtbesessener Bibel-Fanatiker auf der anderen Seite liefern sich ein gnadenloses Duell, das sie immer tiefer in einen Strudel aus Neid und Missgunst, Hass und Rache, Tod und Verderben zieht. Vor der atemberaubenden Landschaft Kaliforniens zeichnet Anderson nach, wie aus den ureigensten Trieben des Menschen Zerstörung und Chaos erwächst. Absolut kongenial unterlegt der, von einem großen Orchester eingespielte, teils elektrisierende, teils brachiale, von Radiohead-Gitarrist Jonny Greenwood komponierte Score die Bilder. Kahl, karg und öde sind die weitläufigen Landschaftsaufnahmen (am Drehort Marfa, Texas, wurde auch der nicht unähnliche Film „Giganten“ gedreht), womit sich perfekt die innere Armut der Hauptfigur widerspiegelt. Daniel Day-Lewis fügt seinem Repertoire ein weiteres sensationelles Porträt hinzu, so dass vermutet werden darf: There will be some Oscars.
-jvg      
Bewertung: ***00
Deutschlandstart: 14.2.2008
 
Filmverleih: Walt Disney Pictures
 
 
Sweeney Todd – Der teuflische Barbier aus der Fleet Street
Originaltitel: Sweeney Todd: The Demon Barber of Fleet Street
USA 2007 / 116 min.
Regie: Tim Burton.
Darsteller: Johnny Depp, Helena Bonham Carter, Alan Rickman, Timothy Spall, Sacha Baron Cohen, Jayne Wisener.
 
Die Story: Benjamin Barker (Johnny Depp) wird vom moralisch völlig maroden Richter Turpin (Alan Rickman) ungerechtfertigt zu 15 Jahren Haft verurteilt, weil der lüsterne Richter es auf Barkers Gattin abgesehen hat. Als gebrochener Mann kehrt Barker, sich nun Sweeney Todd nennend, zurück und erfährt von seiner ehemaligen Vermieterin Mrs. Lovett (Helena Bonham Carter), dass seine Frau sich nach ihrer Vergewaltigung durch Turpin vergiftet hat und seine junge Tochter Johanna (Jayne Wisener) von dem Lustmolch unter Verschluss gehalten wird. Todd greift nun sein altes Handwerk als Herrenfriseur und Barbier auf, hat dabei allerdings nur Rache im Sinn. Bevor er Turpin und dessen wieseligen Assistenten (Timothy Spall) an die Gurgel gehen kann, übt er seine Messerkünste an etlichen Unbeteiligten. Diese werden von der umtriebigen Köchin Mrs. Lovett zu köstlichem Fleischpasteten verwurstet und mit reißendem Absatz unters Volk gebracht. Parallel findet sich für Johanna ein junger Verehrer, der sie aus Turpins Klauen befreien will…
 
Die Stars: Johnny Depp („Fluch der Karibik“; „Donnie Brasco“; „Wenn Träume fliegen lernen“) erhielt für seine Leistung in diesem Film den Golden Globe. Tim Burtons Lebensgefährtin Helena Bonham Carter („Geliebte Aphrodite“; „Fight Club“) spielt die weibliche Hauptrolle.
 

Der Regisseur: Tim Burton schuf so unterschiedliche, wie fantasievolle Filme wie „Beetlejuice“, „Batman“, „Edward mit den Scherenhänden“, „Ed Wood“, „Mars Attacks!“ oder „Planet der Affen“.

 
filminformer-Bewertung: Die legendäre Bühneninszenierung gewann acht Tonys, darunter auch als Bestes Musical. Nach einer komprimierenden Drehbuchadaption von John Logan ("Aviator", "Gladiator") wurde Stephen Sondheims Original von drei auf zwei Stunden gestutzt, indem unter anderem etliche der Gesangsnummern entweder gekürzt oder ganz gestrichen wurden. Mit dem zynischen Song "No Place Like London" beweist sich Depp sogleich beim Auftakt als durchaus kompetenter Sänger. Etwaige Limitierungen seiner Stimme kaschiert er mit der schieren Gefühlswucht, mit der er seine tragische, von Rache getriebene Figur versieht. Gewissermaßen schließt die mittlerweile sechste Zusammenarbeit des langjährigen Gespanns Burton/Depp mit dem makabren Mördermusical einen kreativen Kreis. Die zarte Seele von "Edward mit den Scherenhänden" ist zum diabolischen Barbier "Sweeney Todd" herangereift. Das gesellschaftssatirische Horrormusical schwelgt in gedeckter, schmutziger Farbpalette von grau, schwarz und dreckiggrün, womit Produktionsdesigner Dante Ferretti eine düster Version eines Dickensschen Londons im 19. Jahrhundert kreiert. Im Kontrast dazu hebt Burton in Slasher-Manier das ausgiebig spritzende Blut mit phosphorisierender Intensität hervor, womit gleichzeitig die surreale Stimmung der Moralfabel unterstrichen wird. Makabere, saftig-vergnügliche Unterhaltung.
-jvg      
Bewertung: ***00
Deutschlandstart: 21.2.2008
 
Filmverleih: Warner Bros.
 
 
filminformer-Dokumentarfilmtipp 

Der lange Weg ans Licht

Deutschland 2006 / 100 min.
Regie: Douglas Wolfsperger.
Mitwirkende: Edeltraut Hertel.
 
Die Story: Edeltraut Hertel bringt Kinder auf die Welt. Seit fast 20 Jahren arbeitet die Hebamme in ihrem Geburtsort Meerane, einer verschlafenen Kleinstadt in der Nähe von Chemnitz. In dieser, dem Fokus der Weltöffentlichkeit entrückten, sächsischen Provinz tobt ein Stellvertreterkrieg verschiedener gesundheitspolitischer Vertreter. Der Film beleuchtet die Probleme der heutigen Gesellschaft, geprägt durch Abwanderung und Geburtenrückgang. Wie in einem Mikrokosmos unter dem Brennglas buhlen die Kontrahenten um die Gunst des selten gewordenen Nachwuchses in dem kleinen Städtchen. Hochgerüstete Klinikärzte, alternativ-lässige Geburtshaus-Vertreterinnen und gestandene Hebammen kommen zu Wort und zum Einsatz. Mit viel Sinn für Skurriles und pointiertem Humor erzählt „Der lange Weg ans Licht“ von dieser Jagd nach dem verlorenen Schatz. Nebenbei wirft er persönliche, aber nie voyeuristische Blicke auf den Beruf der Hebamme und auf das unbeschreibliche Erlebnis, Kinder zu bekommen…
 
Der Regisseur: Douglas Wolfsperger drehte 1985 mit „Lebe kreuz und sterbe quer“ seinen ersten eigenen Spielfilm. Seit Anfang der 90er Jahre hat er zahlreiche Dokumentationen und Porträts für den SWF und WDR gedreht. 2002 sorgte Wolfsperger mit seinem Kino-Dokumentarfilm "Bellaria - So lange wir leben" auf vielen internationalen Festivals für Furore und wurde unter anderem mit dem Bayerischen Filmpreis, dem Ernst-Lubitsch-Preis der deutschen Filmkritik und The Gold Plaque For Best Documentary in Chicago ausgezeichnet.
 
filminformer-Bewertung: Wer demnächst ein Kind erwartet, für den ist „Der lange Weg ans Licht“ genau der richtige Film. Aber auch alle anderen werden sich köstlich über diesen gelungenen Dokumentarfilm amüsieren. Denn der 49-jährige deutsche Dokumentarfilmer, selbst Vater dreier Töchter, nimmt das Thema Geburt gründlich unter die Lupe. Im Mittelpunkt seines Films steht die Hebamme Edeltraut Hertel. Wolfsperger hat sich ungewöhnliche Protagonisten für seinen Film ausgesucht und gleichzeitig zeichnet er das Porträt einer vom Aussterben bedrohenden Kleinstadt und seiner Einwohner: Da sind die beiden witzelnden Oberärzte, immer einen schnellen, lustigen Spruch auf der Lippe, und das konsequent in tiefster sächsischer Mundart. Oder der Uhrensammler, dessen Mutter einmal als Hebamme gearbeitet hat. Sie alle versprühen einen eigenwilligen Humor, den man selten in einem Dokumentarfilm findet. Es ist ein augenzwinkernder Beitrag zur Diskussion um die Gebärfreudigkeit in der heutigen Gesellschaft. Die Musik schrieb der 2007 mit dem Deutschen Filmpreis für "Wer früher stirbt, ist länger tot" ausgezeichnete Komponist Gerd Baumann. Igor Luther ("Die Blechtrommel") ist für die in Cinemascope gedrehten Bilder verantwortlich.
-jvg      
Bewertung: ****0
Deutschlandstart: 28.2.2008
 
Filmverleih: farbfilm
 
 
 
 
Kurzbelichtet:
 
Das Beste kommt zum Schluss
Originaltitel: The Bucket List
USA 2007/ 97 min.
Regie: Rob Reiner.
Darsteller: Jack Nicholson, Morgan Freeman, Serena Reeder, Jonathan Mangum, Beverly Todd, Sean Hayes, Rob Morrow, Alfonso Freeman.
Die Story: Zwischen dem Krankenhausunternehmer und Milliardär Edward Cole (Jack Nicholson) und dem Mechaniker Carter Chambers (Morgan Freeman) liegen Welten. Am Scheideweg ihres Lebens teilen sie sich jedoch zufällig dasselbe Zimmer im Krankenhaus von Cole und entdecken dabei, dass sie zwei Dinge gemeinsam haben. Sie wünschen sich beide, ihre restliche Zeit so zu verbringen, wie sie es schon immer wollten, bevor sie "den Löffel abgeben", und beide wollen endlich herausfinden, wer sie eigentlich wirklich sind, um Frieden mit sich selbst schließen zu können. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg, ihre Lebensfreude wiederzuentdecken. Dabei entwickelt sich nicht nur eine Freundschaft, sondern sie lernen auch, das Leben in vollen Zügen zu genießen - mit Einsicht und Humor. Und jedes neue Abenteuer bedeutet einen weiteren Haken auf ihrer To-Do-Liste. Denn das Beste kommt ja bekanntlich zum Schluss…
 
filminformer-Bewertung: In einer seiner Paraderollen der letzten Jahre beschäftigt sich Jack Nicholson mit der Frage nach der Essenz des Lebens, wenn der Tod unvermeidlich bevor steht. Und er steht nicht alleine da, sondern hat keinen Geringeren als Morgan Freeman zur Seite. Beide machen sich in „Das Beste kommt zum Schluss“ von Regisseur Rob Reiner auf eine Reise um die Welt, die zugleich zu einer letzten Suche nach sich selbst wird und eingebettet in tragisch-komischen Momenten zeigt, dass dem nahenden Tod durchaus auch mit Humor und einer gehörigen Portion Lebensfreude begegnet werden kann. Ein zauberhafter Film mit vielen Momenten zum Lachen und ein paar zum Weinen!
-jvg      
Bewertung: ****0
Deutschlandstart: 24.1.2008
 
Verleih: Warner Bros.
 
 
 
Das Vermächtnis des geheimen Buches
Originaltitel: National Treasure: Book of Secrets
USA 2007/ 124 min.
Regie: Jon Turtletaub.
Darsteller: Nicolas Cage, Jon Voight, Harvey Keitel, Ed Harris, Diane Kruger, Justin Bartha, Helen Mirren, Bruce Greenwood.
 
Die Story: Es hätte so ruhig und gemütlich sein können für Benjamin Franklin Gates (Nicolas Cage): Der Schatz der Tempelritter ist erobert - und auch die schöne Abigail Chase (Diane Kruger). Doch dann taucht plötzlich eine Seite des Tagebuchs von John Wilkes Booth auf, dem Mörder von US-Präsident Abraham Lincoln. Und laut diesem Schriftstück war Gates Ur-Ur-Großvater ein Mitverschwörer des Attentats. Prompt macht sich der Abenteurer auf, um seinen Vorfahren von dem ungeheuerlichen Vorwurf reinzuwaschen, und verfolgt eine Kette von Indizien rund um den Globus - von Washington nach Paris, vom Mount Rushmore über den Buckingham Palace in legendäre Heiligtümer. Sein Gegenspieler ist ein zwielichtiger Antiquitätenhändler (Ed Harris). Aber zur Seite stehen ihm nicht nur Abigail und sein bester Freund Riley Poole (Justin Bartha), sondern auch Vater (Jon Voight) und Mutter Gates (Helen Mirren). Und bald wird klar, dass es hier nicht nur um alte Manuskripte geht, sondern um einen neuen legendären Schatz, der alles Bekannte in den Schatten stellt.
 
filminformer-Bewertung: Vor drei Jahren kam "Das Vermächtnis der Tempelritter" in die Kinos. Der Plot war haarsträubend, aber nach einem Einspielergebnis von knapp 350 Millionen Dollar, kann man wohl sagen, dass Publikum den Film wohl geliebt hat. Nun schickt Erfolgsproduzent Jerry Bruckheimer ("Fluch der Karibik") die Fortsetzung des Actionabenteuers ins Kino. Regie führt erneut Jon Turteltaub, der auf die bewährte Besetzung des ersten Teils zurückgreifen kann, darunter auch Harvey Keitel als FBI-Agent Sadusky. Verstärkt wird die Truppe durch zwei prominente Neuzugänge, die frischgebackene Oscar-Gewinnerin Helen Mirren ("Die Queen") und Kultschauspieler Ed Harris ("Die Truman Show"). „Das Vermächtnis des geheimen Buches“ ist noch abgehobener als der in dieser Hinsicht Maßstäbe setzende Vorgänger. Aber was soll’s! Wer sich daran stört, ist formal im Recht, aber als potenzieller Kinokartenkäufer schlicht fehl am Platz. Das sollte jeder vor dem Filmtheaterbesuch zwingend auf der Rechnung haben.
-jvg      
Bewertung: **000
Deutschlandstart: 24.1.2008
 
Verleih: Sony
 
 
Die Band von Nebenan
Originaltitel: Bikur Hatizmoret
Israel / Frankreich 2007/ 83 min.
Regie: Eran Kolirin.
Darsteller: Sasson Gabai, Ronit Elkabetz, Saleh Bakri, Khalifa Natour, Shlomi Avraham, Rubi Moscovich, Gavriel Ayrum.
Die Story: Einst, vor nicht allzu langer Zeit, landete eine kleine ägyptische Polizeikapelle in Israel. Sie waren gekommen, um bei der Eröffnung eines arabischen Kulturzentrums aufzuspielen. Doch Bürokratie, Pech oder einfach nur dumme Zufälle ließen sie bereits am Flughafen stranden. Sie versuchten, sich auf eigene Faust durchzuschlagen, um sich schließlich in einem gottverlassenen Nest mitten in der israelischen Wüste wiederzufinden. Eine verlorene Kapelle an einem verlorenen Ort und da es in dem trostlosen Städtchen auch kein Hotel gibt, muss die schüchterne Truppe private Quartiere für die Nacht finden. Ganz unvorhergesehen kommen sich Ägypten und Israel durch dieses dumme Missgeschick sehr nah…
 
filminformer-Bewertung: „Die Band von Nebenan“ kreist um die kleinen Gemeinsamkeiten unterschiedlicher Menschen aus zwei Ländern, die seit langer Zeit eine Nachbarschaft des "kalten Friedens" miteinander pflegen. Eran Kolirin hat für seine Betrachtung dieses Kulturenkonflikts keine dramatische Geschichte gewählt, sondern schildert fast schon beiläufig kleine Ereignisse aus einem absurden Alltag - mit lakonischem Humor, perfektem Timing und schwebender Melancholie. Die Band von Nebenan“ ist ein Triumph der Menschlichkeit über alle kulturellen und politischen Differenzen hinweg. Ein wirklich großartiges und warmherziges Stück Kino!
-jvg      
Bewertung: ****0
Deutschlandstart: 31. 1.2008
 
Verleih: Concorde
 
 
 
Mondkalb
Deutschland 2007 / 102 min.
Regie: Sylke Enders.
Darsteller: Juliane Köhler, Axel Prahl, Leonard Carow, Ronald Kukulies, Niels Bormann, Udo Schenk, Gabrielle Ertmann, Isabelle Etmann.
Die Story: Auf der Suche nach einem Neuanfang zieht Alex (Juliane Köhler) ins Haus ihrer verstorbenen Großmutter, um sich in der Kleinstadt ihrer Kindheit zurückzuziehen. Sie will sich raushalten - aus Gesprächen, Beziehungen, dem Leben. Auch der 12-jährige Tom (Leonard Carow) ist abgetaucht in die innere Emigration. Wie ein Geist heftet er sich an Alex Fersen. Er lässt sich nicht abwimmeln, genauso wenig wie der redselige Piet (Axel Prahl), der Tom Vater und Mutter zugleich sein muss und der Alex für sich gewinnen möchte. Ganz allmählich beginnen sie sich zu öffnen und einander anzunähern. Das ist ein Anfang - doch dann zündet Tom das Auto seines Vater an ...
 
filminformer-Bewertung: „Mondkalb“ ist das berührende Porträt von Menschen, die in unterschiedlichen Welten leben und deren Wege sich schicksalhaft kreuzen. So unvereinbar ihre Auffassungen von Leben und Liebe zu sein scheinen, so sehr sehnen sie sich nach Nähe. Langsam öffnen sie sich einander, aber keiner von ihnen kann aus seiner Haut. Bis sie begreifen, dass jeder für sein Glück verantwortlich ist. gisseurin Sylke Enders, die für ihren ersten Kinofilm "Kroko" mit dem Deutschen Filmpreis in Silber ausgezeichnet wurde, inszenierte ihr vielschichtiges Drehbuch stilsicher mit einem Ensemble exzellenter Darsteller, angeführt von Juliane Köhler ("Aimée und Jaguar", "Nirgendwo in Afrika") und Axel Prahl ("Halbe Treppe", "Du bist nicht allein") sowie der beeindruckenden Entdeckung Leonard Carow in der Rolle des Sohnes Tom.
-jvg     
Bewertung: ***00
Deutschlandstart: 31.1.2008
 
Verleih: X-Verleih
 
 
Der Jane Austin Club
Originaltitel: The Jane Austen Book Club
USA 2007 /  104 min.
Regie: Robin Swicord.
Darsteller: Maria Bello, Emily Blunt, Amy Brenneman, Kathy Baker, Hugh Dancy, Marc Blucas, Maggie Grace, Jimmy Smits.
Die Story: Sylvia (Amy Brenneman) wird nach langen, scheinbar glücklichen Ehejahren plötzlich von ihrem Mann verlassen. Ihre Freundin Bernadette (Kathy Baker), eine starke Frau, die ihr Leben nach eigenen Regeln lebt, organisiert daraufhin einen "Buchclub", um der Verzweifelten dabei zu helfen, wieder auf andere Gedanken zu kommen. Fünf Frauen treffen sich daraufhin einmal im Monat, um über eines von Jane Austens Bücher zu diskutieren: Neben Bernadette und Silvia sind das Sylvias lesbische Tochter Allegra (Maggie Grace), die eigentlich nur ihre Mutter über den Verlust hinwegtrösten will, die junge Lehrerin Prudie (Emily Blunt), die in einer unglücklichen Ehe lebt, sowie Sylvias Single-Freundin Jocelyn (Maria Bello), die den einzigen Mann mit in den Club bringt: Grigg (Hugh Dancy), der insgeheim hofft, durch den Buchclub bei Jocelyn landen zu können. Als die Gruppe nach und nach die einzelnen Werke von Austen durchgeht, entwickelt sich das Liebesleben eines jeden Beteiligten parallel zu den Geschichten Austens: Unbewusst sucht sich jeder die Plots und Charaktere aus, die dem eigenen Leben ähneln … und projiziert seine Wünsche, Sorgen und Hoffnungen in die Bücher hinein....
 
filminformer-Bewertung: Mit ihrem augenzwinkernden Roman "Der Jane Austen Club" landete Karen Joy Fowler weltweit einen Bestseller. Robin Swicord, bekannt geworden als Drehbuchautorin für frauenaffine Stoffe wie "Die Geisha" oder "Betty und ihre Schwestern", wagt sich mit diesem launigen Stoff über amouröse Verstrickungen, Standesdünkel, Ehe und Freundschaften, die im Kalifornien von heute immer noch ähnlich große Probleme aufwerfen wie in Jane Austens England des 19. Jahrhunderts, an ihr reguläres Regiedebüt. Und kann sich dabei nicht nur auf ihr eigenes Fingerspitzengefühl als Autorin verlassen, sondern auch auf ein perfektes, namhaftes Ensemble mit Maria Bello ("World Trade Center", "A History of Violence"), Emily Blunt ("Der eisige Tod", "Der Teufel trägt Prada") und Kathy Baker ("Das Spiel der Macht").
-jvg      
Bewertung: ***00
Deutschlandstart: 7.2.2008
 
Verleih: Sony
 

 

 

27 Dresses

USA 2008 /  107 min.
Regie: Anne Fletcher.
Darsteller: Katherine Heigl, James Marsden, Malin Akerman, Judy Greer, Edward Burns, Melora Hardin, Alexa Havins, Krysten Ritter, Maulik Pancholy, Brian Kerwin.

Die Story: Jane Nichols (Katherine Heigl) ist jung, hübsch, erfolgreich, aber immer noch Single. Zeit sich um das eigene Liebesglück zu kümmern, hat sie allerdings nicht, da sie voll und ganz mit ihrer Leidenschaft, der Organisation von Hochzeiten, beschäftigt ist. In 27 Abendkleidern, die perfekt für eine eigene Modenschau wären, steht sie all ihren Freundinnen mit voller Brautpower zur Seite. Nur sie selbst hat sich noch nicht getraut. Als sich ihr Chef George (Edward Burns) in ihre jüngere, sehr attraktive Schwester Tess (Malin Akerman) verliebt und diese kurz darauf heiraten will, gilt es ein weiteres Fest zu planen. Es gibt nur ein Problem: Jane ist seit langem selbst in George verliebt. Und als auch noch der Hochzeitskolumnist Kevin (James Marsden) auf der Bildfläche auftaucht, ist das Gefühlschaos perfekt. Die Irrungen und Wirrungen rund um die Suche nach Mr. Right nehmen ihren Lauf und enden überraschend - für alle Beteiligten…

filminformer-Bewertung: Die romantische Komödie aus der Feder von Aline Brosh McKenna ("Der Teufel trägt Prada") stützt sich auf die vertrauten Zutaten des populären Genres. Trotz der damit verbundenen Vorhersehbarkeit für Romantikprofis, überrascht die zweite Regiearbeit von Choreographin Anne Fletcher mit sympathischem Charme und der Chemie der beiden Stars James Marsden und Katherine Heigl. Nach ihrem sensationellen Erfolg als Isobel "Izzie" Stevens in "Grey’s Anatomy" ist Katherine Heigl an der Seite von Schauspieler James Marsden ("X-Men", "X-Men 2", "X-Men: Der letzte Widerstand", "Hairspray") und Edward Burns ("Der Soldat James Ryan", "15 Minuten Ruhm") wieder zuckersüß.

-jvg      
Bewertung: ***00
Deutschlandstart: 14.2.2008

Verleih: 20th Century Fox

 

Helden der Nacht

Originaltitel: We Own the Night
USA 2007 / 113 min.
Regie: James Gray.
Darsteller: Joaquin Phoenix, Mark Wahlberg, Eva Mendes, Robert Duvall, Vadim Nezhinski, Danny Hoch, Oleg Taktarov, Moni Moshonov, Antoni Corone, Tony Musante.

Die Story: New York, 1988. Die Gesetzeshüter New Yorks scheinen machtlos gegen eine Überzahl gnadenloser Gangster, die ein neues, extrem brutales Zeitalter organisierter Kriminalität einläuten. Polizisten und selbst ihre Angehörigen stehen auf den Mafia-Abschusslisten. Buchstäblich zwischen den Fronten findet sich der erfolgreiche Nachtclubmanager Bobby Green (Joaquin Phoenix) wieder. Schon vor langer Zeit hat er seinen Namen geändert, mit der Familientradition gebrochen und seinem Vater, der Polizeilegende Burt Grusinsky (Robert Duvall), und seinem ebenfalls bei der Polizei erfolgreichen Bruder Joseph (Mark Wahlberg) den Rücken gekehrt. Er liebt seine Freundin Amanda (Eva Mendes) genauso wie das schillernde Nachtleben. Sein größter Traum ist ein eigener Club in Manhattan, und darum lässt er sich mit dem russischen Gangsterboss Vadim (Alex Veadov) ein. Doch nach einem Mordanschlag auf seinen Vater entscheidet sich Bobby, seinem Bruder und der Polizei mit einem gefährlichen Undercover-Einsatz zu helfen.

filminformer-Bewertung: HELDEN DER NACHT ist ein emotionales Krimidrama über einen Mann, der sich entschließt, seine Vergangenheit zu verbergen, bis er erkennt, dass er sich seiner unabwendbaren Zukunft stellen muss. Der Originaltitel "We Own the Night" basiert auf dem Motto, mit dem die Beamten des New Yorker Police Departments in den Achtziger Jahren die Straßenkriminalität bekämpften. Ein aufwühlender Thriller von Regisseur James Gray ("The Yards – Im Hinterhof der Macht", "Little Odessa - Eiskalt wie der Tod"), der auch das Drehbuch schrieb.

-jvg      
Bewertung: ***00
Deutschlandstart: 21.2.2008

Verleih & Bild: Universal

 

I’m not there

USA 2007 / 135 min.
Regie: Todd Haynes.
Darsteller: Christian Bale, Cate Blanchett, Ben Whishaw, Heath Ledger, Charlotte Gainsbourg, Richard Gere, Julianne Moore, Michelle Williams, Marcus Carl Franklin, David Cross, Kim Roberts.

Die Story: Bob Dylan ist Musiker, Geschichtenerzähler, Diva und Visionär. Um dieses ungewöhnliche Leben zu portraitieren, hat Todd Haynes Dylans Leben in 6 unterschiedliche Leben und Personen aufgeteilt. Entsprechend übernehmen sechs hochkarätige Schaupieler - darunter Richard Gere, Heath Ledger, Christian Bale und mit Cate Blanchett sogar eine Frau - die an den exzentrischen Star angelehnten Charaktere und porträtieren in Parabeln die unterschiedlichen Phasen und Stationen eines bewegten Lebens, ohne wirklich direkten Bezug auf die Identität Dylans zu nehmen.

filminformer-Bewertung: Auf ebenso ungewöhnliche wie schräge Weise versucht sich Regisseur Todd Haynes dem Geheimnis hinter dem Mythos Bob Dylan zu nähern. Kombiniert mit den darstellerischen Qualitäten eines sensationellen All-Star-Ensembles ist „I’m not there“ zwar von schauspielerischer Klasse geprägt, die Bruch- und Versatzstücke sind aber verquast und verkünstelt und ersaufen in Metaphern. Allein Cate Blanchett bei der Bob-Dylan-ähnlichsten Episode zu zu schauen, ist das Geld schon wert. Sie ist mit dieser großartigen Darstellung eine der heißesten Oscar-Kandidatinnen. Den Golden Globe hat sie bereits für „I’m not there“ erhalten. Trotzdem braucht man viel Sitzfleisch für den Film und wer ihn nicht wirklich spontan kapiert, gehört nicht zur Minderheit.
-jvg
Bewertung: **000
Deutschlandstart: 28. 2.2008

Verleih: Tobis

 

Michael Clayton

Originaltitel: Michael Clayton
USA 2007 / 120 min.
Regie: Tony Gilroy.
Darsteller: George Clooney, Tilda Swinton, Tom Wilkinson, Sydney Pollak, Michael O'Keefe, Robert Prescott, Austin Williams, Ken Howard, Denis O'Hare, Sean Cullen, Merritt Wever, David Lansbury.

Die Story: Es sind die vier schlimmsten Tage seiner Karriere. Rechtsanwalt Michael Clayton (George Clooney) ist bei seinen Kollegen nur unter dem Spitznamen "The Janitor" bekannt, da er als Anwalt 15 Jahre lang hinter den Kulissen die persönlichen Probleme seiner wichtigsten Klienten "bereinigte". Als er eine Millionen-Dollar-Klage im Auftrag seiner New Yorker Kanzlei ausfechten soll, befindet er sich plötzlich selbst inmitten einer tödlichen Intrige, in der ihn ausgerechnet sein ehemaliger Partner zu Fall bringen will. Ein atemberaubender Wettlauf gegen die Zeit beginnt ...

filminformer-Bewertung: „Michael Clayton“, mit Oscar-Preisträger George Clooney ("Ocean's 13"), Tom Wilkinson ("Cassandra's Dream"), Tilda Swinton (Oscar 2008 als beste Nebendarstellerin für diesen Film) ("Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia") und Sydney Pollack ("Die Dolmetscherin") hochkarätigst besetzt, entstammt der Feder des Erfolgsautors Tony Gilroy, der mit "Die Bourne Identität" und "Die Bourne Verschwörung" weltweite Kinoblockbuster geschaffen hat, und der mit „Michael Clayton“ sein Regiedebüt gibt.
-jvg
Bewertung: ***00
Deutschlandstart: 28.2.2008

Verleih: Constantin

 


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 

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